
Geboren am 3.4.1880 in Wien
Gestorben am 4.10.1903 in Wien
Philosoph
Weininger war der Sohn eines jüdischen Goldschmieds und studierte ab 1898 Philosophie und Psychologie an der Universität Wien. 1902 wurde er promoviert und trat zum Protestantismus über. In seinen letzten Lebensjahren war er extrem judenfeindlich eingestellt und Verfechter einer frauen- und körperfeindlichen Geisteshaltung.
Durch seinen Suizid in Beethovens Sterbehaus wurde er zum Mythos und sein Buch, das 1903 veröffentlichte Werk „Geschlecht und Charakter“, zum Bestseller. Karl Kraus und August Strindberg haben es begeistert aufgenommen und Trakl, Broch, Wittgenstein u.a. wurden davon beeinflusst. Es erreichte insgesamt 28 Auflagen und wurde 1953 ins Hebräische übersetzt. Die Nationalsozialisten benützten Weininger zur Legitimierung des Antisemitismus, wegen seiner schroffen Wertung des weiblichen Prinzips als minderwertig, amoralisch und ungenial, gilt er bis heute als Klassiker der Misanthropie.
1902 Konversion zu evang. A. B.
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