Margareta HAIMBERGER

(geborene Eisenstädter, verwitwete Tanzer)

Geboren 25. Mai 1916 in Wien.
Gestorben 22. April 1987 in Perchtoldsdorf (Niederösterreich).

Juristin

Margarata Haimberger stammte aus einer Wiener Juristenfamilie. Nach der Matura am Realgymnasium in 1180 Wien, Haizingergasse 37, begann sie im Wintersemester 1935/36 mit dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Gleichzeitig arbeitete sie in der Rechtsanwaltskanzlei ihres Vaters Dr. Gustav Eisenstädter mit. Als ihr 1940 kurz vor Studienabschluss vom nationalsozialistischen Regime die Fortsetzung des Studiums aus rassischen Gründen untersagt wurde, wechselte sie von 1941 bis 1945 in die Privatwirtschaft.

Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges nahm Haimberger das Studium wieder auf und schloss es im Mai 1946 mit der Promotion ab. Anschließend trat sie die Gerichtspraxis an, legte 1948 die Richteramtsprüfung ab und war zunächst als Untersuchungsrichterin am Straflandesgericht Wien, am Jugendgerichtshof Wien und als Leiterin einer Strafabteilung am Bezirksgericht Bad Ischl tätig. Im Jahre 1956 hatte Haimberger als erste Frau Österreichs den Vorsitz in einem Schöffensenat inne. Auch die weitere Karriere der Juristin verlief in der Strafgerichtsbarkeit, jenem Rechtsgebiet, dem bereits während des Studiums ihr besonderes Interesse galt. 1964 erfolgte ihre Bestellung zur Staatsanwältin (sie ist somit nach Gerda Meissl die zweite Frau in Österreich, die eine solche Position erlangte) und 1976 ihre Ernennung zur Vizepräsidentin am Landesgericht für Strafsachen Wien.

Margareta Haimberger war zweimal verheiratet und hat zwei Kinder.

(Gabriele Schneider)

 

Literatur:

  • Gabriele Schneider, Frauen in der österreichischen Staatsanwaltschaft. Ein historischer Rückblick, in: Gerald Kohl/Ilse Reiter-Zatloukal (Hrsg.), „… das Interesse des Staates zu wahren“. Staatsanwaltschaften und andere Einrichtungen zur Vertretung öffentlicher Interessen, Wien 218, 303-318.

 

Weblinks (Auswahl):

Gerda Hedwig Erica MEISSL

Geboren 2. April 1913 in Wien.
Gestorben 28. März 2005 in Wörschach (Steiermark).

Juristin

Gerda Meissl war die Tochter eines Rechtsanwaltes und wuchs in Wien auf. Nach der Matura am Mädchen-Realgymnasium in 1080 Wien, Albertgasse 38, absolvierte sie den einjährigen Abiturentenkurs der Handelsakademie der Wiener Kaufmannschaft ehe sie sich dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien zuwandte, das sie 1937 mit der Promotion abschloss. Sie trat sodann ihre Gerichtspraxis an, wechselte jedoch nach wenigen Monaten in die Privatwirtschaft, zunächst zur Donau-Save-Adria Eisenbahn-Gesellschaft, ab 1940 zur Ersten Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft.

1942 kehrte sie wieder in den Gerichtsdienst zurück, wo sie infolge des zwischenzeitlich übernommenen reichsdeutschen Juristenausbildungssystems anfangs als Referendarin und später als Assessorin tätig war. 1951 erfolgte ihre Bestellung zur Richterin und mit 1. Juli 1959 wurde sie als erste Frau in Österreich zur Staatsanwältin ernannt.

Gerda Meissl war zeit ihres Lebens unverheiratet und hatte keine Kinder.

(Gabriele Schneider)

 

Literatur:

  • Gabriele Schneider, Frauen in der österreichischen Staatsanwaltschaft. Ein historischer Rückblick, in: Gerald Kohl/Ilse Reiter-Zatloukal (Hrsg.), „… das Interesse des Staates zu wahren“. Staatsanwaltschaften und andere Einrichtungen zur Vertretung öffentlicher Interessen, Wien 218, 303-318.

 

Weblinks (Auswahl):