Feldkirch – Pauluskirche

Virtueller Rundgang von Johannes Leitner, Archiv der Evangelischen Kirche in Österreich.

Die Pauluskirche in Feldkirch ist eine evangelisch-reformierte Kirche und wurde nach den Plänen des Architekten DI Pfeiler, Innsbruck, erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am 16. September 1962, die Einweihung am 27. Mai 1965.

Die Pauluskirche hat einen freistehenden Glockenturm und ist ein schlichter Saalbau mit einer Flachdecke, die zum Altarraum hin und über der Orgel ansteigt. Der erhöhte Altarraum wird mit eingezogenen Schrankenwänden abgegrenzt. Der Altartisch ist zwischen, Kanzel und Taufstein sind links und rechts vor den Schrankenwänden platziert und wurden von Horst Beck aus Hödingen entworfen. Die Wand hinter dem Altartisch schmückt ein einfaches Kreuz.

Foto von Johannes Leitner

Der Bereich unter der Orgelempore, der mittels Falttür vom Hauptraum getrennt werden kann, wurde 2019 mit Wandteppich, Bestuhlung sowie Orgel ausgestattet. In dieser sogenannten Kleinen Kirche finden u.a. Kindergottesdienste und Chorproben statt.

Die Bleiglasfenster an den Seitenwänden, im Altarbereich sowie in der Kleinen Kirche und das Betonglasfenster im Eingangsbereich sind ebenfalls von Horst Beck entworfen worden und der Glasmaler Nikolaus Dierig aus Überlingen hat sie ausgeführt.

Der Gemeindesaal und die Gemeinderäume im Kirchenkeller wurden 1982 fertiggestellt und 2018/2019 umfangreich renoviert. Im Zuge dieses Renovierungsprojektes ist auch das Stiegenhaus errichtet und der barrierefreie Zugang zu den Kirchenräumen durch den Einbau eines Lifts der Fa. Weigl geschaffen worden.

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

Carl Ferdinand von SCHWERZENBACH

Geboren am 28. August 1850 in Konstanz.
Gestorben am 21. November 1926 in Bregenz.

Unternehmer und Archäologe.

Carl Ferdinand von Schwerzenbach stammte aus einem alten Züricher Ratsgeschlecht. Bereits sein Vater Ferdinand von Schwerzenbach ließ sich in Bregenz nieder und gründete die Seidenspinnerei Schwerzenbach und Appenzeller AG. Seine Mutter war eine Tochter des Fabrikanten Melchior Jenny zu Hard.

Carl Ferdinand von Schwerzenbach erhielt eine fundierte kaufmännische Ausbildung in Triest und London, interessierte sich jedoch von Jugend an vor allem für Archäologie und bildete sich auf ausgedehnten Reisen durch Afrika und Spanien auf diesem Gebiet weiter. 1895 wurde die Firma „Schwerzenbach und Appenzeller AG für Seiden- und Ramie-Industrie“ versteigert und er widmete sich von da an voll seinen wissenschaftlichen Vorlieben.

Nachdem er längere Zeit im Ausschuss des Vorarlberger Landesmuseumsvereins mitgearbeitet hatte, folgte er 1901 seinem Onkel Samuel Jenny als Vorsitzender dieses Vereins (bis 1920, 1921 wurde er Ehrenvorsitzender) sowie als Leiter der meist von ihm finanzierten Ausgrabungen in Bregenz.

Schwerzenbach machte sich um die Inventarisierung der Museumsobjekte verdient, legte bei der archäologischen Erforschung von Brigantium viele Überreste römischer Bauten frei, entdeckte 700 Grabmäler und wertete deren Inschriften aus. Er war auch ein bekannter Sammler, insbesondere von Schwertern und Schwertknäufen aus dem 13. bis 18. Jahrhundert – seine umfangreiche Schwertknaufsammlung kann im Vorarlberger Landesmuseum besichtigt werden.

1902 wurde er von der K.K. Zentralkommission für die Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale zum ehrenamtlichen Konservator für Vorarlberg ernannt. Der Verein für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung ernannte ihn 1920 zum Ehrenmitglied.

Schwerzenbach betätigte sich auch als liberaler Gemeindepolitiker in Bregenz und gründete die karitative „Karl von Schwerzenbachsche Waisenstiftung“, die jedoch der Inflation 1921 zum Opfer fiel.

Außerdem hat er sich zeitlebens in verschiedenen Funktionen in der Evangelischen Pfarrgemeinde A.u.H.B. engagiert. In seinem Elternhaus, der sogenannten „Villa Schwerzenbach“, die nun im Besitz der Diözese ist, fand am 14. April 1861 die erste Beratung betreffend die Gründung einer Evangelischen Gemeinde in Vorarlberg statt sowie in der Folge die ersten evangelischen Gottesdienste in Vorarlberg. Mit Grundschenkungen sowie Geldspenden unterstützte er den Bau der evangelischen Schule und des Pfarrhauses in Bregenz.

Die Stadt Bregenz benannte 1931 eine Straße nach ihm.

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

Ernst Freiherr von POELLNITZ

Geboren 1813 in Bayreuth.
Gestorben 1900

Schlossbesitzer, Privatier und Kunstförderer

Ernst Freiherr von Poellnitz stammte aus einem alten Adelsgeschlecht und war Kammerherr bei König Ludwig I. von Bayern und Adjutant bei Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha (Prinzgemahl Königin Viktorias).

1842 erwarb das Schloss Riedenburg in Bregenz, verkaufte es 1853 an die Schwestern des Ordens „Sacré Coeur“ weiter und wählte 1854 das nahe gelegene Schlösschen Babenwohl zu seinem neuen Wohnsitz, den er nach seinem Geschmack renovierte.

1857 war er Gründungsmitglied des Vorarlberger Museumsvereines. Er baute dessen kunsthistorische Sammlung auf und bemühte sich in öffentlichen Vorträgen über heimische Maler um mehr Kunstverständnis in der Bevölkerung.

Ernst Freiherr von Poellnitz gehörte auch zu den Mitbegründern der Evangelischen Gemeinde Vorarlberg. In Babenwohl fand am 29. Dezember 1861 die Gründungsversammlung der „Evangelischen Gemeinde Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses Vorarlberg“ statt und Poellnitz war deren erster Kurator.

Seine Tochter Wanda war in erster Ehe mit John Sholto Douglass, 15. Laird of Tilquhillie, verheiratet.

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):