Johann Gottlieb STEPHANIE der Jüngere

Geboren am 19. Februar 1741 in Breslau/PL.
Gestorben am 23. Jänner 1800 in Wien.

Schauspieler, Dramatiker und Opernlibrettist

Aus Bildarchiv Austria, ÖNB

Johann Gottlieb Stephanie d. J. (in Unterscheidung zu seinem älteren Bruder Christian Gottlob Stephanie) sollte eigentlich Jurist werden, trat aber 1757 in preußische Dienste und nahm am Siebenjährigen Krieg (1756-1763) teil.

1760 geriet er in österreichische Kriegsgefangenschaft, trat einige Monate später in ein kaiserliches Infanterie-Regiment ein und verbrachte nach dem Friedensschluss 1763 einige Zeit im Rang eines Leutnants als Werber in Augsburg. Schließlich ging er nach Wien und widmete er sich ganz seiner Laufbahn als Schauspieler. Am 1. März 1769 wurde er ans Burgtheater engagiert und betätigte sich in der Folge auch als Bühnenschriftsteller, Librettist, unter anderem bearbeitete er das Libretto zu Mozarts Entführung aus dem Serail, und Regisseur.

 

 

Weblinks (Auswahl):

Josef LEWINSKY

Geboren am 20. September 1835 in Wien.
Gestorben am 27. Februar 1907 in Wien.

Schauspieler

Aus Bildarchiv Austria, ÖNB

Er kam aus einfachen Verhältnissen und schlug sich nach seinem Debüt Anfang 1855 im Theater an der Wien in der Provinz (Troppau, Bielitz, Brünn) durch, bis der Schauspieler Heinrich Marr ihm 1858 eine Empfehlung an Heinrich Laube gab, der ihn zuerst auf drei Jahre, dann lebenslänglich als Mitglied des Hofburgtheaters engagierte. 1865 wurde ihm der Titel „Wirklicher Hofschauspieler“ verliehen.

»Lewinskys eigentliche Bedeutung liegt … in der Verbindung zwischen der Schauspielkunst und der Literatur, eine Verbindung, die in Weimar ihren Ursprung hat, durch Anschütz und Laube in Wien angebahnt war und in den letzten Dezennien in Lewinsky ihren hervorragendsten Ausdruck gefunden hat.« So preist Jakob Minor die eminent protestantische Künstlernatur.

Es wird erwähnt, dass Lewinsky kein schöner Mann war, aber trotzdem oder deshalb seine Rollen besonders ausfüllen konnte. Sein 200 Rollen umfassendes Repertoire enthielt alle ernsten Charakterrollen, er ist aber auch als Komiker und in Volksstücken erfolgreich gewesen. Daneben war er als Rezitator und Vorleser, ab 1868 auch als Lehrer am Konservatorium und ab 1870 als Regisseur tätig.

Lewinsky war evangelisch H.B. und seit 1875 in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Olga Precheisen verheiratet. Die Schauspielerin und Sängerin Elsa Lewinsky ist seine Tochter. Sein Exlibris hat ein biblisches Motto: »Explorate omnia, retinete bonum« (»Erforscht alles und behaltet das Gute«; 1.Thessalonicher 5,21).

Er erhielt ein Ehrengrab am Evangelischen Friedhof Simmering (Gruppe 1, Nr. 489).
Sein Gemälde (als Franz Moor, 1874) in der Ehrengalerie des Burgtheaters stammt von Gustav Gaul.
Die Lewinskygasse im 16. Wiener Gemeindebezirk wurde 1920 nach ihm benannt.

 

Das Burgtheater – Schauspielerinnen und Schauspieler
In: Monika Salzer/Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 173.

 

Weblinks (Auswahl):

Karl Ritter von LA ROCHE

Geboren am 12. Oktober 1794 in Berlin.
Gestorben am 11. März 1884 in Wien.

Schauspieler und Sänger

Lithographie von Josef Kriehuber, 1835;
Foto Peter Geymayer.
Aus Wikimedia Commons

Ein Leben lang hat ihn das Gerücht interessant gemacht, ein Sohn Goethes zu sein. Er hatte selbst immer behauptet, dass Goethe selbst die Rolle des Mephisto mit ihm einstudiert hätte.

Deshalb wurde gesagt, dass sich La Roche »genauso auf das Schauspielerlatein verstanden hätte wie sein jüngerer Kollege Gabilion auf das Jägerlatein« (Jakob Minor). La Roche erzählte, dass Goethe mit ihm »jede Gebärde, jeden Schritt, jede Grimasse, jedes Wort« besprochen habe, es glaubten ihm jedoch nicht alle. Zunächst studierte La Roche Veterinärmedizin, wandte sich dann der Bühne zu und debütierte 1811 in Dresden, wurde 1816 Charakterdarsteller in Lemberg, war von 1819 bis 1823 in Königsberg, von 1823 bis 1833 am Hoftheater in Weimar tätig. La Roche war auch Opernsänger (u. a. in »Don Giovanni« und »Der Freischütz«), 1832 kam er zu einem Gastspiel an das Wiener Burgtheater, 1833 wurde er zu dessen Mitglied auf Lebenszeit ernannt (Rollen: Franz Moor, König Philipp, Jago, Mephisto, Tartuffe, Shylock, Dorfrichter Adam). Von 1841 bis 1874 ist er auch als Regisseur am Burgtheater tätig gewesen, des Weiteren machte er Tourneen durch alle großen Städte der Monarchie und Deutschlands.

In erste Ehe war er mit der Schauspielerin Henriette Wagner und ab 1833 mit der Schauspielerin Auguste Kladzig verheiratet. Seine Tochter Amalie (* 1817 Lemberg, † 22.10.1881 Wien) war als Sängerin tätig. 1873 wurde er nobilitiert (Orden der Eisernen Krone) und erhielt taxfrei das Bürgerrecht der Stadt Wien

Karl Ritter von La Roche war evang. H.B. und wurde am Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf bestattet. Die Larochegasse im 13. Wiener Gemeindebezirk wurde 1894 nach ihm benannt.

 

Siehe auch:

 

Weblinks (Auswahl):