Geboren am 16. Juli 1825 in Güstrow-Neu Strenz
Gestorben am 13. Februar 1896 in Wien
Schauspieler und Regisseur
Ludwig Gabillon (Bildarchiv Austria, ÖNB)
Ludwig Gabillon, der aus einer nach Mecklenburg eingewanderten Hugenottenfamilie stammte, verbrachte seine Kindheit in Güstrow. In jungen Jahren schloss er sich der Theatergesellschaft von Karl Friedrich Bethmann an. 1846 erhielt er ein Engagement am großherzoglichen Hoftheaters in Oldenburg, 1848 am Hoftheater in Schwerin, danach war am Hoftheater Kassel und kam 1851 ans Opernhaus Hannover. 1853 verpflichtet ihn Heinrich Laube an das Wiener k.k. Hof-Burgtheater und Gabillon trat nach einem erfolgreichen Gastspiel in London Ende 1853 erstmals in Wien auf. Mit einem Repertoire von rund 300 Rollen avancierte Ludwig Gabillon während seines 42 Jahre dauernden Engagements am Burgtheater zu dessen bekanntestem Charakterdarsteller und war 1875 bis 1895 auch als Regisseur tätig.
1847 hatte er die Schauspielerin die Schauspielerin Jeanette von Zahlhaas geheiratet. Die Ehe wurde bald geschieden und am 27. Juni 1856 heiratete er in Wien Zerline Würzburg. Die Eheleute waren die größten Stars ihrer Zeit. Über die Art des Sprechens meint der Literaturhistoriker Jakob Minor: »Die Gabillons liebten es nämlich, auf der betonten Silbe auffallend lang zu verweilen und dann sehr leicht und elegant, aber immer deutlich über die weniger betonten Silben hinwegzueilen, bis ein neuer Gipfel Aufenthalt bot. Diese Sprechweise ist den Franzosen eigen, und wie Gabillon, der kerndeutsche Mann, einen französischen Namen trug, so hatte er auch den Elan der französischen Sprechweise.«
Gabillon wurde, wie seine Gattin Zerline, am Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf beerdigt (Gruft Mitte oben, Nr. 034). Ein Gemälde von Ludwig und Zerline Gabillon befinden sich im Wandelgang des Burgtheaters.
Die Gabillongasse im 16. Wiener Gemeindebezirk wurde 1920 nach Ludwig und Zerline Gabillon benannt.
Geboren am 25. Dezember 1769 in Herford, Westfalen/D.
Gestorben am 28. August 1837 in Prag/CZ
Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller.
(Bildarchiv Austria, ÖNB)
Als Sohn eines reformierten Pfarrers sollte er eigentlich auch Pfarrer werden. Er floh aber aus der Schule in Magdeburg, schloss sich einer Wanderbühne an und spielte in Bayreuth, Salzburg und Hamburg.
Nachdem er auf der Rückreise von einem Hamburger Gastspiel am 28. August 1837 in Prag verstorben war, wurde sein Leichnam gemäß seinem Wunsch nach Wien überführt und am 1. September 1837 am Matzleinsdorfer (katholischen) Friedhof neben seiner ersten Gattin, der Schauspielerin Johanna Steinhäuser, bestattet. 1904 erhielt er ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 A, Nr. 50).
Costenoble war evang. H.B. Der Bildhauer Karl Costenoble war ein Sohn aus seiner zweiten Ehe.
Geboren am 12. Dezember 1857 in Hannover/D.
Gestorben am 14. Juni 1929 in Chur/CH.
Schauspieler und Regisseur
(Bildarchiv Austria, ÖNB)
Devrient galt als einer der herausragenden deutschsprachigen Schauspieler des ausgehenden 19.Jahrhunderts.
Er wurde in eine berühmte Schauspielerfamilie hineingeboren, studierte zunächst Philologie, doch ab 1877 Gesang und Schauspiel am Konservatorium in Berlin. 1878 debütierte er als Schauspieler am Hoftheater in Dresden (Sachsen), kam im Oktober 1881 ans Wiener Ringtheater, das jedoch im Dezember 1881 abbrannte. Bereits Anfang 1882 wurde er unter Wilbrandt an das Hofburgtheater engagiert, das zum Mittelpunkt seiner Arbeit als Schauspieler und auch als Regisseur wurde. Seit 1889 war er Hofschauspieler, wurde 1910 zum Ensemblemitglied auf Lebenszeit erklärt und 1922 zum Ehrenmitglied des Burgtheaters. 1928 erhielt er den Ehrenring der Stadt Wien.
Er spielte große Charakterrollen wie die Titelrollen in Shakespeares »Julius Cäsar« und Schillers »Wallenstein« oder den Mephisto in Goethes »Faust«. Ab 1920 war er am Burgtheater auch als Regisseur tätig und wirkte von 1920 bis 1922 in einigen Filmen als Schauspielermit.
Er war evang. A.B. und in erste Ehe mit der Schauspielerin Babette Devrient-Reinhold verheiratet, nach der Scheidung mit deren Schwester Regina Maasch.
Max Devrient verstarb auf einer Urlaubsreise nach Lugano (Ticino/Tessin), wurde nach Wien überführt und erhielt ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof (Gr. 32C, Nummer 10)
Die Devrientgasse im 19. Wiener Gemeindebezirk wurde 1930 nach ihm benannt.