Justus Christoph Georg HAUSKNECHT

Geboren am 10. März 1792 in Frankfurt am Main.
Gestorben am 27. September 1834 in Wien.

Pfarrer, Superintendent

Hausknecht war der Sohn des Konsistorialrates Johann Georg Hausknecht und der Pfarrerstochter Chr. Maria Anna geb. Kraft.

Nach dem Theologiestudium an der Eberhard Karls Universität Tübingen (1809-1812) und an der Philipps-Universität Marburg (1812-1813) wurde Hausknecht 1814 Pfarrer der deutsch-reformierten Gemeinde in Hanau. 1816 ist er als Pfarrer an die Reformierten Stadtkirche in Wien berufen worden. Noch im selben Jahr starb der reformierte Superintendent Hilchenbach und Justus Hausknecht übernahm provisorisch dessen Amt.

1818 wurde Hausknecht definitiv geistlicher Konsistorialrat sowie Superintendent und 1827 Direktor der k. k. Protestantisch-theologischen Lehranstalt In Wien.

Er fungierte auch als Pfarrer der reformierten Erzherzogin Henriette von Österreich geborene Prinzessin von Nassau-Weilburg und hielt für sie am 31. Dezember 1829 die Trauerrede in der Hofburg.

Sein Wirken ging aber weit über den kirchlichen Bereich hinaus. Seit 1823 war er Mitglied des „Wiener allgemeinen Pensionsinstituts für Witwen und Waisen“. Ferner war er von 1829 bis 1831 Kurator der Ersten Österreichischen Spar-Casse.

Hausknecht war ein humorvoller und geistreicher Mann, gern gesehen im geselligen Kreis. Aus seiner Menschenfreundlichkeit heraus hat er die gesellschaftspolitische Verantwortung der Kirche erkannt und daher auch im öffentlichen Bereich Funktionen übernommen. Zeitgenossen rühmten ihn als einen der besten Prediger seiner Zeit, seine Kasualreden waren berühmt. Der Religionsunterricht lag ihm besonders am Herzen. Ihm ist vor allem die Gründung der gemeinsamen Schule in Triest zu verdanken.

Er wurde am Schmelzer Friedhof bestattet. Da dieser aufgelassen wurde, sind seine sterblichen Überreste am 27.Oktober 1899, wie auch die von Hilchenbach, in ein Grab am Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf (Links neben der Kirche) überführt worden.

 

Literatur

  • Peter Karner: Reformierte Pfarrer und Lehrer. In: Peter Karner (Hrsg.), Die evangelische Gemeinde H.B. in Wien. Deuticke, Wien 1986, ISBN 3-7005-4579-7
  • Monika Salzer, Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. Wien: Picus 2008, S. 209.

 

Weblinks (Auswahl):

 

Karl Wilhelm HILCHENBACH

Geboren am 19. April 1749 in Frankfurt am Main/D.
Gestorben am 13. April 1816 Wien.

Theologe

Kupferstich von Paul Malvieux
Bildarchiv Austria, ÖNB

Hilchenbach war der Sohn des evangelisch-reformierten Predigers Carl Balthasar Hilchenbach. Nach dem Theologiestudium an den Universitäten in Marburg und Göttingen erfolgte 1774 seine Ordination zum Prediger durch das fürstlich-hessische Konsistorium. Schon 1772 war er Vertreter des holländischen Gesandtschaftspredigers in Wien, 1776 übernahm er dessen Stelle. Er war an der Gründung der evangelisch-reformierten Gemeinde in Wien beteiligt und wurde 1783 deren erster Prediger. 1786 ernannte ihn der Kaiser zum ersten geistlichen Rat des in Wien neu errichteten Konsistoriums für reformierte Gemeinden und zum Superintendenten der Wiener und Triester Diözese H.B.

Mit seinem evangelisch-lutherischen Amtskollegen Johann Georg Fock von der evangelischen Gemeinde A.B. gründete er Im Jahr 1794 evangelische Schule in Wien. 1804 wurde er Beisitzer der Wohltätigkeits-Hofkommission und 1806 Armenbezirksdirektor. Für sein soziales Engagement verlieh ihm der Kaiser die Goldene Zivildienstmedaille mit Öhr und Band.

Des Weiteren war er Mitbegründer und Förderer der ersten Lesegesellschaft in Wien und Mitglied der Wiener Freimaurerlogen Zur wahren Eintracht und Zur Wahrheit.

Eine Gedenktafel, die 1822 in der Reformierten Kirche angebracht wurde, erinnert noch heule an ihn. Ein Porträt von ihm, das sein Schwager, der Leipziger Kupferstecher Paul Simon J. Malvieux, angefertigt hat, befindet sich ebenfalls in der Dorotheergasse 16.

Hilchenbach wurde am Schmelzer Friedhof beerdigt. Ihm folgte Justus Hausknecht als Superintendent. Beide wurde am 27.Oktober 1899 exhumiert und in Gräber am Evangelischen Friedhof Matzleinsdorf umgebettet.

 

 

Weblinks (Auswahl):