Geboren um 1485 in Feldkirch.
Gestorben am 21.oder 22. Juli 1523 in Wittenberg
evangelischer Theologe und Reformator.
Johann Dölsch gehört zu den drei ersten aus Feldkirch stammenden Theologen, die nach Wittenberg gingen. Er immatrikulierte 1502 in Heidelberg und ließ er sich Mai 1504 in Wittenberg einschreiben. Nachdem er alle akademischen Grade durchlaufen hatte, trat er im Sommer 1521 als D. theol. in die theologische Fakultät ein. Wahrscheinlich ist er Anfang 1507 zum Priester geweiht, um 1510 zum Stiftsherrn am Allerheiligenstift gewählt worden. 1521 wurde er dessen Kustos, das heißt, vor allem Seelsorger.
Johann Dölsch war ursprünglich Thomist, ging dann aber theologisch und philosophisch zum Skotismus über und stand spätestens ab 1518 Luthers Theologie so nahe, dass Johannes Eck 1520 auch sein Name in die gegen Luther gerichtete Bannandrohungsbulle des Papstes aufnahm.
Als Stiftsprediger an der Schlosskirche zu Wittenberg führte er jedoch die Messe weiter nach scholastischem Vorbild durch, geriet deshalb mit Luther in Streit und distanzierte sich in seinen letzten Lebensjahren etwas von ihm.
Kepler war einer der Württemberger, die im Reformationszeitalter in die habsburgischen Länder kamen, um hier im Rahmen der evangelischen Kirche tätig zu sein. Ihn sandte 1595 die theologische Fakultät in Tübingen auf Bitten der steirischen Landstände als Professor für Mathematik an die evangelische Stiftsschule nach Graz. Kepler kam von der Theologie und wurde in wenigen Jahren zu einem weltbekannten Mathematiker und Astronomen. Während seiner Tätigkeit in Graz legte er den Grundstein für seine umstürzenden Erkenntnisse. Er hörte aber nie auf, als Theologe zu wirken, wenngleich er die Grenzen der Konfessionen überschritt. Er war der Überzeugung, dass sich Gott dem Menschen sowohl in der Schrift wie in der Schöpfung offenbart habe. Die Bibel sei sohin kein Lehrbuch der Optik und Astronomie, da sich Gott nicht selbst widerspreche.
Als Erzherzog Ferdinand im August 1600 alle evangelischen Theologen und Lehrer aus der Steiermark auswies, hätte Kepler wegen seines Rufes noch eine Zeitlang in Graz bleiben können. Er verließ aber doch die Stadt der Gegenreformation und wandte sich nach Prag. Dabei wäre er so gerne in seiner Heimat Württemberg tätig gewesen. Wegen mangelnder Rechtgläubigkeit wurde er dort nicht angenommen. 1612 stellte ihn die oberösterreichische Landeshauptstadt als Landschaftsgeographen an und wollte von ihm die Erstellung einer genauen Karte ihres Landes.
Mit dem Linzer Pfarrer lag er im Streit, gleichzeitig musste er um das Leben seiner Mutter kämpfen, die in Württemberg in einen Hexenprozeß verwickelt wurde. Und dennoch fand er in Linz das letzte seiner bahnbrechenden Gesetze der Astronomie.
Die Besetzung des Landes ob der Enns durch die Bayern im Jahr 1626 beendete seine Tätigkeit in Linz. Es folgten neue Wanderjahre, in denen die Not am größten war. Auf dem Kurfürstentag in Regensburg wollte er seine Gehaltsansprüche an den Kaiser geltend machen, dabei erlitt er den Tod.
Trotz der von ihm gefundenen Gesetze, die Klarheit in der Ordnung des Weltalls brachten, schrieb er vom Weltgeheimnis. Dieses Buch beendete er mit dem Satz: „Vater der Welt, was hat dich bewogen, den Menschen so hoch zu erheben, dass er im Glanz dasteht, ein weithin herrschender König, dass er deine Gedanken dir nachdenkt?“
Nach dem Besuch der Lateinschule sowie der Klosterschule in Adelberg und der höheren evangelischen Klosterschule (Gymnasium) im ehemaligen Kloster Maulbronn begann Johannes Kepler 1589 trotz bescheidener familiärer Verhältnisse Dank eines Stipendiums am Evangelischen Stift in Tübingen Theologie, Mathematik und Astronomie zu studieren. Sein wichtigster Lehrer und zugleich lebenslanger Freund war der Theologe, Mathematiker und Astronom Michael Mästlin, der ihn mit dem heliozentrischen Weltbild von Nicolaus Copernicus bekannt machte.
Kepler wollte ursprünglich protestantischer Geistlicher werden. Doch die Württemberger Landeskirche verweigerte ihm zeitlebens die Anstellung, weil sein kritischer Geist nicht mit allen Dogmen der nachlutherischen Orthodoxie übereinstimmte.
1594 nahm Kepler einen Ruf nach Graz an, wo er als Landschaftsmathematiker und Lehrer für Mathematik an der dortigen protestantischen Stiftsschule tätig war. In Graz begann er mit der Ausarbeitung einer kosmologischen Theorie, die sich auf das kopernikanische Weltbild stützte, und veröffentlichte sie Ende 1596 als Mysterium Cosmographicum.
Die Gegenreformation veranlasste ihn 1600 Graz zu verlassen. Er ging zunächst als Assistent von Tycho Brahe nach Prag, wurde nach dessen Tod kaiserlicher Mathematiker sowie Hofastronom und führte die von Brahe hinterlassenen astronomischen Arbeiten fort.
1612 übersiedelte Kepler nach Linz, wo er bis 1626 an der Landschaftsschule als Lehrer für Mathematik, Philosophie und Geschichte wirkte. Als sich in Linz Schwierigkeiten und Differenzen mit dem Landhausprediger wegen seiner Kritik an bestimmten Glaubensartikeln häuften, er floh nach Ulm.
Im Jahr 1627 fand Kepler im kaiserlichen General Albrecht von Wallenstein einen neuen Förderer. Nachdem Wallenstein jedoch im August 1630 auf dem Regensburger Kurfürstentag seine Funktion als Oberbefehlshaber verloren hatte, reiste Kepler nach Regensburg, um den noch ausstehenden kaiserlichen Gehalt einzufordern, starb aber dort nach kurzer schwerer Krankheit und wurde am Regensburger Petersfriedhof bestattet.
Kepler konnte als erster Astronom im 16. Jahrhundert jene Gesetzmäßigkeiten entdecken, die die Umlaufbahnen der Planeten um die Sonne definieren und als die Keplerschen Gesetze bekannt sind. Damit entwickelte er das kopernikanische Weltbild auf wissenschaftliche Weise weiter und prägte die moderne Physik nachhaltig. Religion und Forschung sind für ihn kein Widerspruch gewesen, die Astronomie war für ihn eine Form der Theologie.
Er leistete aber auch Bedeutendes im Bereich der Optik: 1611 erschien sein Buch „Dioptrice“ („Dioptrik“), worin er die Theorie der Linsen und des Fernrohrs (mit zwei Konvexlinsen) weiterentwickelte (keplerschen Fernrohr). Zur Mathematik lieferte er ebenfalls wichtige Erkenntnisse, die bis heute nachwirken: ein Verfahren zur Berechnung von Integralen wurde nach ihm Keplersche Fassregel benannt und mit seiner Einführung in das Rechnen mit Logarithmen trug Kepler zur Verbreitung dieser neuen Rechenart bei.