Geboren am 1. Juni 1901 in Wien.
Gestorben am 6. Dezember 1981 in Wien
Pfarrer, Landessuperintendent
Rogler studierte zunächst an der philosophischen Fakultät, war einige Jahre im Religionsunterricht sowie in der Jugendarbeit tätig und schloss 1937 das Theologiestudium ab. 1939 machte er das examen pro ministerio und übernahm die Leitung der Inneren Mission für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Seine Grundeinstellung lautete, dass die Kirche in der Welt eine dienende Funktion habe: sie soll Gottes Barmherzigkeit mit Wort und Werk verkündigen. Nach Kriegseinsatz und Gefangenschaft bemühte er sich um den Aufbau der Anstalten in Salzerbad und um die Wiedereinrichtung der Stadtmission.
1955 wählte ihn die Synode H.B. zum Landessuperintendenten und die Generalsynode zum Vorsitzenden-Stellvertreter des Oberkirchenrates A.u.H.B. In diesen Funktionen wirkte er bis 1968. Des Weiteren arbeitete er in vielen kirchlichen Gremien mit und war Vorstandsmitglied kirchlicher Vereine und Einrichtungen, wobei ihm die Kinderarbeit und die Diakonie besonders am Herzen lagen.
In Anerkennung seines vielfältigen Wirkens wurde Rogler 1968 mit dem Großen Silbernen Ehrenzeiten mit dem Stern für die Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Geboren am 9. Juli 1908 in Heidelbeck, Lippe/D.
Gestorben am 3. Jänner 1998
Theologe, Landessuperintendent
Hermann Noltensmeier studierte in Marburg, Wuppertal, Berlin und Wien Evangelische Theologie. 1934 begann er seinen Dienst für die Evangelische Kirche in Österreich als Hilfskraft in der Evangelischen Pfarrgemeinde H.B. Wien-Süd und wurde 1937 zum Pfarrer dieser Pfarrgemeinde gewählt. Von 1940 bis 1945 war er Soldat der Wehrmacht und arbeitete, mit kurzen Unterbrechungen wegen Verhaftungen, als Wehrmachtspfarrer. 1946 wechselte er in das Pfarramt der Reformierten Stadtkirche in Wien und übte nach der Berufung von Superintendent Johann Karl Egli zum ordentlichen Universitätsprofessor von 1952 bis 1954 nebenamtlich auch das Amt des Landessuperintendenten aus.
1953 wurde Noltensmeier mit einer Dissertation über das Schriftverständnis von Luther und Calvin zum Doktor der Theologie promoviert. 1954 kehrte er in seine lippische Heimat zurück, wo er bis zu seiner Pensionierung Pfarrer an der Erlöserkirche in Detmold gewesen ist und danach weiter als Prediger sowie Publizist tätig war.
Noltensmeier war seit 1938 mit Irmgard geb. Felber verheiratet. Dem Ehepaar wurden vier Kinder geboren zu denen der spätere Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Gerrit Noltensmeier, gehört.
Josua Opitz wurde nach Studien an der Universität Leipzig 1562 Pfarrer in Burkhardtsdorf bei Chemnitz und erwarb 1566 den akademischen Grad eines Magisters an der Universität Wittenberg. Da er Flacianer war, wurde er aber aus dem Kurfürstentum Sachsen ausgewiesen. Von 1566 bis 1570 war er Diakonus in Gera und unterschrieb dort 1567 die gnesiolutherische, flacianisch ausgerichtete sog. „Reußisch–schönburgische Konfession“. Danach wirkte er als Diakonus und ab 1571 als Superintendent in Regensburg, wurde aber 1574 entlassen, weil er die flacianische Lehre von der Erbsünde öffentlich vertrat.
Im selben Jahr war den evangelischen Ständen in Österreich unter der Enns erlaubt worden, im Landhaus öffentlichen Gottesdienst zu halten, und sie beriefen Opitz, der als ausgesprochen guter Theologe und profilierter Vertreter der evangelischen Sache galt, als Landhausprediger nach Wien.
Opitz fand großen Anklang bei Adel und Bürgertum, doch die nach dem Tod Maximilians II. einsetzende Gegenreformation führte dazu, dass er Wien 1578 verlassen musste. Er ging zunächst nach Horn in Niederösterreich, wo er und seine Frau 1578/79 bei Veit Albrecht von Puchheim Aufnahme fanden, und war ab 1580 bis zu seinem Tod Pfarrer in Büdingen.
Opitz ist literarisch außerordentlich produktiv gewesen und hat unter anderem auch einige pädagogische Schriften verfasst, mit denen er versuchte, Kindern und Schülern theologische Fragestellungen in altersgerechter Form zu vermitteln.
Astrid SCHWEIGHOFER: Eine „güldene und seliche Zeit“. Das evangelische Zentrum in der Wiener Herrengasse und seine Prediger. In: Brennen für den Glauben. Wien : Wien Museum [2017], S. 172ff.