Lustenau

Lustenau ist die einwohnerreichste Marktgemeinde Österreichs und liegt im Westen des Bundeslandes Vorarlberg.

Seit dem Spätmittelalter gehörte Lustenau zum Herrschaftsgebiet der Grafen von Hohenems und war bis 1806 ein freier Reichshof des Heiligen Römischen Reichs. Erst 1830 kam Lustenau endgültig zu Österreich.

1907 ist für die ca. 200 Evangelischen in Dornbirn, Hohenems und Lustenau eine von der Evangelischen Pfarrgemeinde in Bregenz betreute Predigtstation in Dornbirn errichtet worden.

1924 stellte die Gemeinde Lustenau den evangelischen Christen einen Betsaal in der Volksschule Rheindorf zur Verfügung. Als dieser 1950 wegen Platzmangels von der Marktgemeinde wieder gekündigt wurde und Proteste dagegen erfolglos blieben, organisierte Hellmuth Pommer, dem damaligen Pfarrer der Evangelischen Pfarrgemeinde Bregenz, mit finanzieller Unterstützung aus der Schweiz die Errichtung einer Notkirche auf der Basis eines Fertigteilhauses und weihte sie am 11. März 1951 ein. In diesem als Provisorium gedachten Gebäude feiert die evangelische Glaubensgemeinschaft Lustenaus bis heute Gottesdienste.

Nach der Gründung der Evangelischen Pfarrgemeinde A.u.H.B. Dornbirn verblieb die Predigtstation Lustenau vorerst bei Bregenz, 1986 erfolgte die Umpfarrung nach Dornbirn.

 

 

Weblinks (Auswahl):

Feldkirch – Pauluskirche

Virtueller Rundgang von Johannes Leitner, Archiv der Evangelischen Kirche in Österreich.

Die Pauluskirche in Feldkirch ist eine evangelisch-reformierte Kirche und wurde nach den Plänen des Architekten DI Pfeiler, Innsbruck, erbaut. Die Grundsteinlegung erfolgte am 16. September 1962, die Einweihung am 27. Mai 1965.

Die Pauluskirche hat einen freistehenden Glockenturm und ist ein schlichter Saalbau mit einer Flachdecke, die zum Altarraum hin und über der Orgel ansteigt. Der erhöhte Altarraum wird mit eingezogenen Schrankenwänden abgegrenzt. Der Altartisch ist zwischen, Kanzel und Taufstein sind links und rechts vor den Schrankenwänden platziert und wurden von Horst Beck aus Hödingen entworfen. Die Wand hinter dem Altartisch schmückt ein einfaches Kreuz.

Foto von Johannes Leitner

Der Bereich unter der Orgelempore, der mittels Falttür vom Hauptraum getrennt werden kann, wurde 2019 mit Wandteppich, Bestuhlung sowie Orgel ausgestattet. In dieser sogenannten Kleinen Kirche finden u.a. Kindergottesdienste und Chorproben statt.

Die Bleiglasfenster an den Seitenwänden, im Altarbereich sowie in der Kleinen Kirche und das Betonglasfenster im Eingangsbereich sind ebenfalls von Horst Beck entworfen worden und der Glasmaler Nikolaus Dierig aus Überlingen hat sie ausgeführt.

Der Gemeindesaal und die Gemeinderäume im Kirchenkeller wurden 1982 fertiggestellt und 2018/2019 umfangreich renoviert. Im Zuge dieses Renovierungsprojektes ist auch das Stiegenhaus errichtet und der barrierefreie Zugang zu den Kirchenräumen durch den Einbau eines Lifts der Fa. Weigl geschaffen worden.

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

Carl Ferdinand von SCHWERZENBACH

Geboren am 28. August 1850 in Konstanz.
Gestorben am 21. November 1926 in Bregenz.

Unternehmer und Archäologe.

Carl Ferdinand von Schwerzenbach stammte aus einem alten Züricher Ratsgeschlecht. Bereits sein Vater Ferdinand von Schwerzenbach ließ sich in Bregenz nieder und gründete die Seidenspinnerei Schwerzenbach und Appenzeller AG. Seine Mutter war eine Tochter des Fabrikanten Melchior Jenny zu Hard.

Carl Ferdinand von Schwerzenbach erhielt eine fundierte kaufmännische Ausbildung in Triest und London, interessierte sich jedoch von Jugend an vor allem für Archäologie und bildete sich auf ausgedehnten Reisen durch Afrika und Spanien auf diesem Gebiet weiter. 1895 wurde die Firma „Schwerzenbach und Appenzeller AG für Seiden- und Ramie-Industrie“ versteigert und er widmete sich von da an voll seinen wissenschaftlichen Vorlieben.

Nachdem er längere Zeit im Ausschuss des Vorarlberger Landesmuseumsvereins mitgearbeitet hatte, folgte er 1901 seinem Onkel Samuel Jenny als Vorsitzender dieses Vereins (bis 1920, 1921 wurde er Ehrenvorsitzender) sowie als Leiter der meist von ihm finanzierten Ausgrabungen in Bregenz.

Schwerzenbach machte sich um die Inventarisierung der Museumsobjekte verdient, legte bei der archäologischen Erforschung von Brigantium viele Überreste römischer Bauten frei, entdeckte 700 Grabmäler und wertete deren Inschriften aus. Er war auch ein bekannter Sammler, insbesondere von Schwertern und Schwertknäufen aus dem 13. bis 18. Jahrhundert – seine umfangreiche Schwertknaufsammlung kann im Vorarlberger Landesmuseum besichtigt werden.

1902 wurde er von der K.K. Zentralkommission für die Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale zum ehrenamtlichen Konservator für Vorarlberg ernannt. Der Verein für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung ernannte ihn 1920 zum Ehrenmitglied.

Schwerzenbach betätigte sich auch als liberaler Gemeindepolitiker in Bregenz und gründete die karitative „Karl von Schwerzenbachsche Waisenstiftung“, die jedoch der Inflation 1921 zum Opfer fiel.

Außerdem hat er sich zeitlebens in verschiedenen Funktionen in der Evangelischen Pfarrgemeinde A.u.H.B. engagiert. In seinem Elternhaus, der sogenannten „Villa Schwerzenbach“, die nun im Besitz der Diözese ist, fand am 14. April 1861 die erste Beratung betreffend die Gründung einer Evangelischen Gemeinde in Vorarlberg statt sowie in der Folge die ersten evangelischen Gottesdienste in Vorarlberg. Mit Grundschenkungen sowie Geldspenden unterstützte er den Bau der evangelischen Schule und des Pfarrhauses in Bregenz.

Die Stadt Bregenz benannte 1931 eine Straße nach ihm.

 

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Literatur (Auswahl):