Lutzmannsburg

Lutzmannsburg (ungarisch: Locsmánd; kroatisch: Lucman) ist eine Marktgemeinde im Burgenland, Bezirk Oberpullendorf.

1529 und 1532 wurde der Ort infolge der Türkenkriege völlig zerstört, konnte aber rasch wieder aufgebaut werden. Um 1570 haben sich seine Bewohner der Lehre Luthers zugewandt. Aus 1579 stammen die ersten schriftlichen Beweise für evangelische Pfarrer in Lutzmannsburg.

1673 wurde Lutzmannsburg rekatholisiert und war im 17. Jahrhundert Sitz des Archidiakonats, zu dem alle Orte Westungarns gehörten. Auf die Überzeugung der Ortsbewohner ist das jedoch ohne Auswirkungen geblieben.

1783 wurde die Evangelisch Pfarrgemeinde A.B. Lutzmannsburg gegründet und ein Bethaus ohne Turm gebaut, 1816 die evangelische Schule (an der Stelle, wo sich nun das Gemeindezentrums befindet), 1828 das neue Pfarrhaus.

Foto Sup. Burgenland

Die neue Kirche wurde 1846 begonnen und 1848 fertiggestellt. Das ist Bethaus hat man abgetragen.

 

Siehe auch:

Geschichte der Pfarrgemeinde und des Kirchenbaus

 

 

Weitere Sehenswürdigkeiten:

  • Katholische Pfarrkirche Lutzmannsburg: Die Kirche wurde im 17. Jh. Unter dem evangelischen Pfarrer Johann Vibegius weitgehend erneuert, vor allem aber mit einem Turm versehen. Eine Glocke von 1647 erinnert an diesen Neubau, der durch spätere Barockisierungen unkenntlich gemacht worden ist. Die Kirche wurde 1674 rekatholisiert.
  • Josefssäule: die 1698 errichtete Säule am Ortseingang wurde der Überlieferung nach von Matthias Schneider zu dem Zweck errichtet und Maria geweiht, damit er Ortrichter werden könne – sein Übertritt, der eine Voraussetzung für die Betrauung mit diesem Amt gewesen ist, sollte damit äußerlich gezeigt werden.

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

  • Evangelisches Österreich. Ein Gedenkstättenführer. Herausgegeben von Bischof Oskar Sakrausky. Wien (1981) S. 213.
  • Unser Zuversicht und Stärke 1783 – 1983 : Eine Festschrift der evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Lutzmannsburg. Herausgegeben von Gustav Reingrabner. Lutzmannsburg: 1983.
  • Evangelische Kirchen im Burgenland : sichtbar.erlebbar. Herausgegeben von Ludwig Volker Toth ; Salzburg : Wien : Ed. Tandem ; 2011.

Pinkafeld

Pinkafeld (ungarisch: Pinkafő, kroatisch: Pinkafelj, Romani: Pinkafa) ist eine Stadtgemeinde im Burgenland, Bezirk Oberwart.

Bereits im 16. und 17.Jahrhundert haben sich Teile der Bevölkerung in Pinkafeld und Umgebung der Reformation angeschlossen. Besondere Förderer des evangelische Glaubens waren hier die Grafen von Bernstein aus dem Geschlecht der Königsberger.

Im 17. Jahrhundert sind mehrere Adelige aus der Steiermark und auch aus Kärnten nach Pinkafeld gekommen, denn hier wurde, da zu Ungarn gehörig, die Gegenreformation weniger konsequent durchgeführt. Es waren dies die Familien Rindtsmauls, Samitz, Narringer, Aichelburg, Rottal, Rathmannsdorf, Ranfft, Steinpeiß, Aman von Amannsegg und Osterpach.

Evang. Kirche Pinkafeld
Foto Sup. Burgenland

1781 haben sofort nach Bekanntwerden des Toleranzpatentes Bestrebungen eingesetzt, in Pinkafeld eine eigene Pfarrgemeinde zu gründen.

Die Gründung der Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Pinkafeld erfolgte 1783.

Im selben Jahr wurde auch mit dem Bau eines Bethauses begonnen, das 1785 eingeweiht werden konnte und 1815 einen Turm erhielt. In den Jahren 1877 bis 1883 wurde es zur Kirche ausgebaut.

 

Siehe auch:

 

Weitere Sehenswürdigkeiten:

  • Kirchenmuseum:
    Im Kirchenmuseum befinden sich Exponate der katholischen und evangelischen Pfarrgemeinde und eine Weihnachtskrippe aus dem Jahr 1826.
  • Rindsmaullsches Gutshaus („Altes Rathaus“):
    Das Gebäude ist nach seinem früheren Besitzer, dem steirischen Emigranten Georg Albrecht von Rindsmaul benannt, der wie auch seine Gattin Katharina geb. Aman in der Kirche zu Hannersdorf begraben wurde.
  • Diakoniezentrum Pinkafeld

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

  • Evangelisches Österreich. Ein Gedenkstättenführer. Herausgegeben von Bischof Oskar Sakrausky. Wien (1981) S. 220.

Großpetersdorf

Großpetersdorf (kroatisch Veliki Petrštof, ungarisch Nagyszentmihály) ist eine Marktgemeinde im Burgenland, Bezirk Oberwart.

Schon in der Reformationszeit gab es hier eine evangelische Gemeinde. Nach 1781 wurde in Großpetersdorf eine Tochtergemeinde der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Stadtschlaining gegründet und 1792 eine Schulgemeinde, die ein Haus bauen und als Schule einrichten konnte. Im Jahr 1823 wurde ein Bethaus erbaut.

Seit 1845 ist die Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Großpetersdorf selbstständig.

 

Sehenswürdigkeiten:

  • Das Pfarrhaus:
    Ev. Pfarrhaus Großpetersdorf
    Aus Wikimedia Commons
    Urheber Ufoao

    1846 bis 1847 wurde das Pfarrhaus im Biedermeier-Stil gebaut. 1906 hat es den Balkon auf Säulen und einem Giebel erhalten.

 

 

  • Kirche:
    Foto Sup. Burgenland

    In den Jahren 1872-73 erhielt das Bethaus einen Südturm und wurde zu einer Kirche ausgebaut.
    Für die Glocken im Turm hat Wilhelm I der Gemeinde 1872 zwei französischer Kanonen aus der Kriegsbeute überlassen. Sie wurden in Budapest gegossen. 1943 sind sie abgenommen worden, doch die Gemeinde erhielt sie im Advent 1945 wieder zurück.

 

 

  • Grabmal von Pfarrer Johann Samuel Ritter (+1878):
    Pfarrer Ritter erreichte 1845 die Verselbstständigung der Evangelischen Pfarrgemeinde Großpetersdorf und war ihr erster Pfarrer. Gegen den Willen der Kirchenbehörde hat ihn Gottlieb August Wimmer unter Assistenz zweier Kirchenväter in das Pfarramt eingeführt.

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

  • Evangelisches Österreich. Ein Gedenkstättenführer. Herausgegeben von Bischof Oskar Sakrausky. Wien (1981) S. 205.