Geboren am 12. Februar 1923 in Wien.
Gestorben am 29. Jänner 1976 in Wien.
Österreichischer Schriftsteller und Übersetzer
Seine Mutter war aus Deutschland nach Wien gekommen, der Vater Oberlandesgerichtsrat und beide Mitglieder der Evangelischen Kirche A.B. 1938 wurde der Vater Federmanns sofort entlassen, da dessen Vater Jude gewesen war. Ab 1942 war Reinhard Federmann Soldat und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr 1945 studierte er kurze Zeit Jus, begann aber bald zu schreiben. Unterstützt von Otto Basil und Friedrich Torberg war er ab 1947 als freier Schriftsteller, Journalist, Herausgeber und Übersetzer tätig. Er gründete die Literaturzeitschrift »Die Pestsäule«, die er von 1972 bis1975 herausgab, und wurde Generalsekretär des österreichischen P.E.N.-Clubs, dessen Mitglied er seit 1961 war. Bekannt wurde Federmann als Autor von Abenteuer- und Kriminalgeschichten sowie historischen Romanen und durch seine zahlreichen Kooperationen mit Milo Dor.
Er erhielt ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof (Gr. 40, Nr. 42)
Weblinks (Auswahl):
Geboren am 13. Jänner 1794 in Oesdorf, Fürstentum Waldeck.
Gestorben am 7. September 1846 in Wien.
Kunsthändler und Schriftsteller
Der Kunsthändler Johann Siegmund Bermann kam 1815 zur Zeit des Wiener Kongresses nach Wien. Von 1820 bis 1929 war er bei der k. k. Akademie der vereinigten bildenden Künste angestellt, wurde 1829 Gesellschafter des Kunsthändlers Franz Xaver Stöckl und übernahm 1830 dessen Geschäft. 1835 wurde er wegen seiner Verdienste um die Hofbibliothek zum k.k. Hofbibliothekskunsthändler ernannt und war Repräsentant des Kunsthandlungsgremiums.
Bermann war ein ausgezeichneter Kunstkenner, schrieb beachtliche Kunstkataloge, außerdem sind von ihm mehrere Übersetzungen in französischer Sprache erhalten.
Siehe auch:
- Der Verlagsbuchhandel
Monika Salzer/Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 189 – 192
Weblinks (Auswahl):
Das hätte sich der ungarische Arbeiterdichter Karl Isidor Beck auch nicht gedacht, dass aus ihm einmal der unbekannte Namensgeber des berühmtesten Walzers der Welt werden würde. Johann Strauß Sohn komponierte den Walzer 1867 als Konzertwalzer für den Wiener Männergesangverein. Strauß soll nach der Uraufführung gesagt haben: »Den Walzer mag der Teufel holen, nur um die Coda tut’s mir leid, der hält ich einen Erfolg gewünscht.« Der mäßige Erfolg des Walzers erklärte sich aus dem Text, den der Vereinsdichter des Männergesangsvereins, Josef Weyl, geschrieben hatte. Die Mitglieder des Vereins hatten sich ja auch zuerst geweigert, diesen dummen Text zu singen:
Bässe: Wiener, seid froh …
Tenöre: Oho, wieso?
Bässe: No-so bli-ickt nur um –
Tenöre: I bitt, warum?
Bässe: Ein Schimmer des Lichts …
Tenöre: Wir seh‘n noch nichts!
Bässe: Ei, Faschin ist da!
Tenöre: Ach so, na ja!
Bässe: Drum trotzet der Zeit…
Tenöre (kläglich): 0 Gott, die Zeit….
Bässe: Der Trübseligkeit,
Tenöre: Ah! Das wär’ g’scheit! Was nützt das Bedauern, das Trauern. Drum froh und lustig seid!
Für die Weltausstellung in Paris 1867 schrieb Strauß eine Orchesterversion des Walzers und gab ihm den Titel »Le beau Danube bleu«. Die Textpassage »An der schönen blauen Donau« stammt von Beck. In Becks Text bezieht sie sich allerdings nicht auf Wien, sondern auf Baja, seinen Geburtsort. Baja liegt an der schönen blauen Donau, in Abgrenzung zu der in der Nähe fließenden »blonden« Theiß. Es ist also der Walzer eines Lutheraners mit dem Titel eines reformierten Dichters, aus dem mittlerweile die inoffizielle Hymne Österreichs wurde. Sie wird zu Silvester um Mitternacht nach dem Geläute der Pummerin ebenso gespielt wie beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, dem fast die ganze Welt lauscht.
Aus: Monika Salzer/Peter Karner: Vom Christbaum zur Ringstraße. Evangelisches Wien. 2., verbesserte Auflage, Wien 2009, S. 34