Michael SIMMER

Geboren 1982 in Wien

(Foto: epd/Uschmann)

Michael Simmer studierte evangelische Theologie in Wien und Bern, absolvierte,  das Vikariat in der Pfarrgemeinde Amstetten-Waidhofen/Ybbs und wirkte als Jugendpfarrer in Niederösterreich, ab 2019 als Fachinspektor für den Religionsunterricht an höheren Schulen und Leiter des Schulamts der Superintendenz Niederösterreich.

Am 16. März 2024 wählten die Delegierten der niederösterreichischen Superintendentialversammlung in Langenlois Michael Simmer zum Superintendenten der Diözese Niederösterreich. Die Amtsübernahme erfolgte am 1. September 2024, die Amtseinführung durch Bischof Michael Chalupka am 28. September 2024 in der Evangelischen Kirche in Wiener Neustadt.

 

Weblinks (Auswahl):

Hainburg an der Donau – Martin Luther-Kirche

Virtueller Rundgang von Johannes Leitner, Archiv der Evangelischen Kirche in Österreich.

Zwecks die Organisation, Betreuung und Erhaltung der neu zu errichtenden Martin Luther Kirche in Hainburg wurde 2007 der gemeinnützige Verein „Freunde der evangelischen Kirche in Hainburg/Donau“ gegründet. 2008 konnte von der Stadt Hainburg jenes Grundstück im Zentrum erworben werden, auf dem die Martinskirche gestanden ist, in der während der Reformationszeit evangelische Gottesdienste gefeiert wurden. Sie war während der 2. Türkenbelagerung schwer beschädigt und nicht mehr aufgebaut worden.

2009 erfolgten die vom Bundesdenkmalamt vorgeschriebenen archäologischen Untersuchungen des Grundstückes und die Baugenehmigung.

Den Planentwurf für die neue Kirche hat der aus Hainburg stammende Architekten DI Wolf D. Prix, Architekturbüro Coop Himmelb(l)au, seiner Heimatstadt und der evangelischen Pfarrgemeinde zum Geschenk gemacht. Der Bau ist von der Baufirma Haderer als Generalunternehmer mit den Handwerksbetrieben aus der nahen Umgebung innerhalb von 15 Monaten ausgeführt worden.

Als Einweihungstag wurde auf Anregung von Professor Piero Bordin der 30. April 2011 festzugesetzt, denn auf den Tag genau 1.700 Jahren davor hat Kaiser Galerius im Namen aller vier damals regierenden Kaiser das Toleranzedikt von Nikomedia erlassen, welches das Christentum zur religio licita (erlaubten Religion) machte und die Christenverfolgungen im Römischen Reich beendete.

Aus Wikimedia Commons; Urheber E-W

Die Kirche hat eine zur Straße gerichtete, vor- und zurückspringende Glasfassade, eine auffallende Dachkonstruktion, welche die Rundungen des nahegelegenen romanischen Karners aufnimmt, und einen zwanzig Meter hohen, freistehenden, in sich gedrehten, schlanken Glockenturm mit einer Öffnung für die Glocke und einem darüber liegenden Kreuz.

Die außergewöhnliche 30 Tonnen schwere, silbern schimmernde Dachkonstruktion, wurde vom Schiffbauunternehmen Ostseestaal angefertigt. Die Glocke in dem an eine Stimmgabel erinnernden Glockenturm stammt von der Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr, besteht aus 22 Teile Zinn und 78 Teile Kupfer, wiegt 130kg und hat einen unteren Durchmesser von 60cm.

Der Gebäudekomplex besteht aus einem Zentralraum, einem angeschlossenen Gemeindesaal und mehreren Nebenräumen, wie Sakristei, Sanitäreinrichtungen und Büroräumen. Die Räume sind lichtdurchflutet und bis auf den Kirchenraum puritanisch in Weiß gehalten.

Für den auf die Glasfassade hin ausgerichteten Andachtsraum hat der Architekt eine neue Form des Kanzelaltars entworfen: Kanzel und Altar befinden sich deutlich getrennt in einer Ebene. Die große Öffnung im unteren Teil des Altars wird als leeres Grab interpretiert und symbolisiert mit dem dahinterstehenden Kreuz der perforierte Altarwand aus Holz die christlichen Hauptthemen Kreuzigung und Auferstehung. Die drei ausgestülpten, zum Himmel zeigenden Lichtöffnungen werden von der Gemeinde als „Zeichen der Trinität“ gesehen.

Foto von Johannes Leitner

2018 wurde die Truhenorgel der Werkstatt von Jens Steinhoff angeschafft. Sie ist speziell auf die sensible Akustik der Hainburger Kirche abgestimmt und Dank ihrer kompakten Ausmaße sowie des geringen Gewichts gut transportierbar. Für den „Dekor“ des Gehäuses hat man nach längeren Diskussionen mit einem getrennten „Schirm“ vor der Orgel eine kreative sowie den Gegebenheiten ideal angepasste Lösung gefunden.

Die Martin Luther Kirche in Hainburg zählt weltweit zu einem der beeindruckendsten sakralen Bauwerke der zeitgenössischen Moderne.

Das Gebäude wurde zu einem Austauschort für die Ökumene und konnte sich dank seiner hervorragenden Akustik und der Möglichkeit, Platz- und Bestuhlungsverhältnisse auf verschiedene Situationen anzupassen, auch im kulturellen Geschehen Hainburgs als ein würdiger Konzert- und Ausstellungsort sehr gut positioniert.

 

Weblinks (Auswahl):

 

Literatur (Auswahl):

Krems an der Donau – Heilandskirche

Virtueller Rundgang von Johannes Leitner, Archiv der Evangelischen Kirche in Österreich.

Mit der Heilandskirche wurde die von Otto Bartning für Rottenmann geplante, aber nicht ausgeführte Kirche in überarbeiteter Form (ohne den Turm) verwirklicht. Sie ist eine seiner drei in Österreich entworfenen Kirchen und wurde 1913 fertiggestellt.

Der Architekt hat, teilweise dem Wiesbadener Raumkonzept für evangelischen Kirchenbau folgend sowie angeregt von den Ergebnissen des zweiten Kirchenbau-Kongresses (1906 in Dresden), für Krems eine kompakte Gebäudegruppen mit Gottesdienstraum, Gemeindesaal und Pfarrhaus geplant.

Bei der Kirche handelt sich um einen Zentralbau mit Dachreiter, der in jener Zeit des vorwiegend neugotischen Kirchenbaues geradezu revolutionär wirkte.

Der achteckige Innenraum mit klassizistischen Anklängen, wie modifizierte dorische Säulen und Gebälk, welche die Empore (ein wichtiges Bauelement protestantischer Kirchen) tragen, erscheint durch die nur leicht getönten Fenster und die fein nuancierte Färbelung hell und freundlich.

Foto von Johannes Leitner

Die Sitzplätze sind in drei Blöcken halbkreisförmige zum Altar hin angeordnet und verstärken die zentrierende Wirkung des Raums. Der ursprüngliche Altar war ein Kanzelaltar und stand mit der Orgel darüber in der Hauptachse. 1985 kam es zur Umgestaltung des Kirchenraumes: der alte Kanzelaltar wurde abgebaut und ein Altartisch mehr ins Zentrum gerückt aufgestellt, damit die Abendmahlsgäste einen Kreis um ihn bilden können. Der Altar wurde somit, nicht nur symbolisch, sondern auch real, zum Zentrum der Kirche. Er wird von Kanzel und Taufbecken flankiert.

Der Wandteppich hinter dem Altar stammt vom Kremser Künstlerehepaares Eva und Günter Wolfsberger. Er trägt den Titel „Horizont“ und lädt zur Betrachtung und Meditation ein.

Die hochwertigen Altarkästchen wurden durch Spenden finanziert und erinnern an den Abschluss der Renovierung des Kirchenensembles.

Orgel und Geläute der Kirche sind in den Jahren 1972 bzw. 1974 erneuert worden.

Das große Kreuz (Toleranzkreuz) neben der Kirche wurde 1981 vom Stift Zwettl zur Erinnerung an das Toleranzpatent Josephs Il. von 1781 gestiftet und ist ein Zeichen für das gute ökumenische Verhältnis zu der großen katholischen Schwesterkirche.

Die Steinskulptur rechts vor der Kirche ist ein Werk von Alois Lindenbauer und entstand in den Jahren 1995 bis 1997. Die einfache, jedoch markante Formation stellt eine Verbindung von archaischen Vorstellungen und Gegenwart dar und tradiert uralte Formen.

Das der Kirche angeschlossene Ensemble von Gemeindesaal und Pfarrhaus stammt aus der ursprünglichen Planung, es wurden aber einige bauliche Veränderungen durchgeführt. So wurde, zum Beispiel, der Bereich des Gemeindesaales den heutigen Bedürfnissen angepasst.

 

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Literatur (Auswahl):